1 euro bald enden
Der Euro notiert im Vergleich zum Dollar so hoch wie seit April nicht mehr. Und ein Ende des Trends scheint nicht in Sicht. Der wieder erstarkende Euro ist zumindest für Verbraucher eine gute Nachricht. Die europäische Gemeinschaftswährung feiert eine kleine Renaissance. Dabei ist es gar nicht einmal so lange her, dass für einen Euro weniger als ein Dollar gezahlt wurde. Im September vergangenen Jahres markierte die europäische Gemeinschaftswährung bei 0, Dollar den tiefsten Stand seit 20 Jahren. Noch bis Anfang November verharrte er dann unterhalb der Dollar-Parität. Doch seither hat der Euro mächtig aufholen können. Am Vortag zog der Euro bis auf 1, Dollar an und notierte damit so hoch wie seit April nicht mehr. Das entspricht, ausgehend vom September-Tief, einem Plus von mehr als 14 Prozent. Ein Ende der Aufwärtsbewegung scheint noch nicht in Sicht. Kurzfristig könne der Euro bis auf 1,10 Dollar steigen, ist Devisen-Expertin Antje Praefcke von der Commerzbank überzeugt. Womöglich ist aber auch noch mehr drin.
1 Euro-Zone in Gefahr: Krise droht
Zum Jahreswechsel wird im Rahmen der Debatte um europäische Haushalte und vor allem den italienischen Staatshaushalt erneut auf das Risiko eines Euro Crash in hingewiesen. Dies ist allerdings nicht die erste verfrühte Todesmeldung für den Euro, und Totgesagte leben bekanntlich länger. Dennoch: Wie steht für einen Euro Crash die Wahrscheinlichkeit? Und welche Konsequenzen würde er nach sich ziehen? Das dürfte daran liegen, dass der Euro bei all seinen Schwächen ein vollkommen neuartiges Konzept ist, eng verknüpft mit der Vision von Europa. So sehr eine gesamteuropäische wirtschaftliche, politische und kulturelle Vision derzeit auch in Zweifel gezogen oder offen attackiert wird, wertvolle Gegenargumente liefern wirtschaftliche und soziale Freizügigkeit, ein mehr oder weniger Grenzen-loser Staatenverbund, geboren aus der Idee, dass bewaffnete Konflikte auf dem alten Kontinent nunmehr der Vergangenheit angehören. Der Euro ist das fassbare Symbol eines solidarischen Europa, das jeder Bürger in den Taschen trägt. Beginnen einzelne Staaten aus dem Staatenverbund auszuscheiden, um vordergründig rasch wirkende ökonomische Erfolge sichern zu können, schwächt dies langfristig die gesamte Europäische Union.
Der Kampf um das 1 Euro-Konzept | Der Euro notiert im Vergleich zum Dollar so hoch wie seit April nicht mehr. Und ein Ende des Trends scheint nicht in Sicht. |
1 Euro bald Geschichte? Die Wahrheit über die Geldpolitik | Der Euro ist auf ein Jahres-Tief abgestürzt. Und er könnte weiter fallen. |
Der Kampf um das 1 Euro-Konzept
Der Euro ist auf ein Jahres-Tief abgestürzt. Und er könnte weiter fallen. Die Folgen für die Wirtschaft, Landwirte und Verbraucher sind fatal. Dafür gibt es handfeste Gründe. Der Euro fiel am Montag auf ein Jahres-Tief. Auslöser war Russlands Stopp der Gaslieferungen nach Euro pa. Das verstärkte die Sorgen und Ängste über eine Verschärfung der Energiekrise. Analysten sagen, dass der Euro in den letzten Monaten zunehmend mit den Erdgaspreisen korrelierte. Dabei geriet die europäische Währung bei steigenden Erdgaspreisen massiv unter Druck. Die Europäer bemühen sich, vor den Wintermonaten Gas-Reserven aufzubauen, aber Ökonomen gehen davon aus, dass die Auswirkungen auf die Wirtschaft dennoch enorm sein werden. Der Euro rutschte am Montag zeitweise bis auf 0, USD. Das war das niedrigste Niveau seit , bevor sich die Gemeinschaftswährung dann wieder etwas erholte. In dieser Woche findet am Donnerstag auch eine Sitzung der Europäischen Zentralbank EZB statt. Die Märkte erwarten überwiegend eine Zinserhöhung von 75 Basispunkten.
1 Euro bald Geschichte? Die Wahrheit über die Geldpolitik
Kapital ist bekanntlich nicht nur scheu wie ein Reh, wenn es um Krisen wie derzeit in Europa geht, es wird auch von höheren Zinssätzen magisch angezogen. Experten erwarten angesichts dieser zwei starken Triebfedern, dass sich die Talfahrt des Euro fortsetzen wird. Die Folgen für die mit 8,6 Prozent im Juni ohnedies schon überbordende Inflation in der Eurozone könnten beträchtlich sein. Da die meisten Rohstoffe wie etwa Rohöl in Dollar abgerechnet werden, steigen die Kosten zusätzlich. Käufer aus der Eurozone müssen nämlich mehr Geld für die US-Währung ausgeben, mit der die Rohstoffe dann erworben werden können. Im Gegenzug werden allerdings auch Exporte europäischer Firmen in die USA günstiger, was einen gewissen Wettbewerbsvorteil darstellt. Reisen in den Dollarraum werden allerdings ebenfalls kostspieliger. Unmittelbar nach der Einführung als Verrechnungswährung im Jahr — Münzen und Scheine wurden erst in Umlauf gebracht — war der Euro auf das bisherige Tief bei 0,82 Dollar gerasselt, setzte aber dann zu einem steilen Höhenflug an.